Wie gefährlich ist kiffen wirklich?

Ist Cannabis nun harmlos oder nicht? Diese Diskussion hält auch nach der Legalisierung in Deutschland an. Wir erklären dir, was eigentlich im Körper passiert, wenn man high ist, und welche Risiken mit dem Cannabiskonsum verbunden sind.

Kiffen ist für viele – insbesondere junge – Menschen nichts Ungewöhnliches mehr. Laut Statistik hat hierzulande gut die Hälfte (50,8 %) der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren bereits Cannabis ausprobiert. Etwa 25 von 100 (25 %) konsumierten Cannabis im zurückliegenden Jahr. Und etwas mehr als 8 von 100 (8,6 %) kiffen regelmäßig, sprich mehr als zehnmal im Vorjahr.[1] Das ist alarmierend, da der Konsum für junge Menschen mit mehr Risiken verbunden ist als für Ältere.

Die Wirkung von Cannabis ist unberechenbar

Cannabis enthält die psychoaktive Substanz THC (Tetrahydrocannabinol). Dieser Wirkstoff löst den Rausch aus, den viele Menschen suchen. Beim Rauchen gelangt das THC über die Lunge direkt ins Blut – und damit ins Gehirn. Dort beeinflusst es die Freisetzung chemischer Botenstoffe, was kurzfristig zu Effekten wie Entspannung, Euphorie und einer veränderten Sinneswahrnehmung führen kann. Aber auch Verwirrung, Halluzinationen, Verfolgungsangst und Panikattacken sind möglich.
Sowohl positive als auch negative Gefühle können sich verstärken oder ins Gegenteil umschlagen. In welche Richtung sich dein Gefühl verändern wird, kannst du im Vorfeld nicht wissen.

Junge Menschen sind besonders gefährdet

Bereits in kleinen Mengen kann Cannabis die körperliche und psychische Gesundheit belasten – auf lange Sicht kommen weitere Risiken hinzu:

  • Kiffen beeinträchtigt geistige Fähigkeiten wie die Aufmerksamkeitsspanne und das Kurzzeitgedächtnis. Das erhöht die Gefahr von Unfällen und kann soziale Probleme mit sich bringen, etwa in der Schule.
     
  • Cannabinoide können zu Herzrhythmusstörungen führen und haben - vor allem im Mischkonsum mit Tabak eine schädigende Wirkung auf das Herz. Bei schon bestehenden Herzkreislauferkrankungen kann der negative Effekt noch stärker ausgeprägt sein und es kann auch zu zahlreichen Arzeimittelinteraktionen mit Medikamenten kommen.[2]
     
  • Studien deuten darauf hin, dass Kiffen bei jungen Menschen einen schädlichen Einfluss auf die geistige Entwicklung haben kann, indem es die Reifung der Nerven und Nervenverbindungen in Gehirn hemmt.[3]
     
  • Regelmäßiger Cannabiskonsum kann zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit führen.

    [2] Quelle: DeFilippis EM et al. Marijuana Use in Patients With Cardiovascular Disease. J Am Coll Cardiol 2020; 75:320-32.
    [3] Quelle: „Different Effects of Cannabis Abuse on Adolescent and Adult Brain” 

Kiffen kann abhängig machen

Noch immer ist es ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Cannabis nicht süchtig machen kann. Das liegt vielleicht daran, dass sich die Abhängigkeit nicht auf ein bestimmtes Merkmal reduzieren lässt. Außerdem gibt es verglichen mit anderen Drogen seltener körperliche Entzugserscheinungen.
Stattdessen sind psychische Entzugssymptome typisch, zum Beispiel Reizbarkeit, Nervosität, Angst, Schlafprobleme und Appetitverlust.
Ein wichtiger Hinweis auf eine Abhängigkeit ist zudem, wenn der Cannabiskonsum mehr und mehr dazu dient, mit unangenehmen Gefühlen wie Langeweile, Angst und anderen Problemen umzugehen.

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    Autor: Mobil Krankenkasse

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