Geschichten, die berühren – wir begleiten Sie

Eine Diabeteserkrankung im Kleinkindalter kann sowohl für die Kleinen als auch für die Eltern herausfordernd sein. Wir möchten Sie nicht allein lassen und haben hilfreiche Informationen und Tipps zusammengestellt.

Der 3-jährige Max hat ebenfalls Diabetes Typ 1. Doch was gibt es nun bei der Lebensmittelauswahl und der Geschmacktsentwicklung zu beachten? Und wie soll sich auf Kindergeburtstagen verhalten werden? All das und noch vieles mehr erfahren Sie hier.

Max und der Diabetesdetektiv

Max war eine Zeit lang nicht in der KiTa, weil er im Krankenhaus war. Er war auf eine andere Art und Weise krank als mit einer Halsentzündung oder ähnlichem. Max war einfach immer müde, durstig und musste viel auf die Toilette gehen.

Jetzt geht es Max wieder besser, und die Ärzte haben Detektiv gespielt und herausgefunden, dass das alles von einer Krankheit namens Diabetes herrührt. Und weil es verschiedene Arten von Diabetes gibt, haben die Ärzte sie einfach durchnummeriert. Max hat Diabetes Typ 1. Mama war auch Detektivin und hat Max erklärt, dass Diabetes Typ 1 so heißt, weil es schon bei sehr kleinen Kindern auftreten kann. Diabetes Typ 2 tritt meistens bei Erwachsenen auf und oft nur bei älteren Menschen.

Max und seine Eltern haben schnell die Grundlagen des Umgangs mit seinem Diabetes gelernt, z. B. dass er nicht ansteckend ist und dass man ihm die Krankheit äußerlich nicht ansieht. Die Familie weiß jetzt, dass Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden müssen, um weitere gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Drei Hilfsmittel für Max

Damit es Max gut geht, benötigt er drei wichtige Hilfsmittel, die er immer bei sich trägt:

  1. Blutzuckermessgerät
  2. Insulinpen
  3. Wissen seines Umfeldes, wie man beides benutzt

Max' „magischer Stift“

Warum das wichtig ist, hat Max bereits am eigenen Leib erfahren: Bei seinem jüngsten Krankenhausaufenthalt wurde festgestellt, dass sein Blutzuckerspiegel gefährlich hoch war. Mit dem Wissen, was ein unkontrollierter Diabetes anrichten kann, sind Max und seine Familie nun besser gerüstet, seine Ernährung und seinen Lebensstil anzupassen, um gesund zu bleiben.

Max' „magischer Stift“ ist ein entscheidender Faktor bei der täglichen Behandlung seines Typ-1-Diabetes. Der Pen ist ein geniales und diskretes Gerät, das mit einer ultradünnen Spritze arbeitet, die das Insulin mühelos verabreicht. In Verbindung mit einer regelmäßigen Blutzuckerkontrolle ermöglicht der Magic Pen Max, seinen Eltern und Erziehern und Erzieherinnen, jederzeit einen ausgeglichenen und gesunden Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten. Dank dieses bemerkenswerten Hilfsmittels hat Max die besten Chancen auf langfristige Gesundheit und Wohlbefinden.

Eine Mutter spritzt ihrem kleine Sohn mit einem Pen das Insulin in den Bauch.

Erfahren Sie mehr zu Diabetes im Kleinkindalter

Die Entwicklung von Geschmacksvorlieben beginnt bereits im Säuglingsalter und ist weitgehend von individuellen Erfahrungen abhängig. Um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass Max von klein auf mit gesunden Lebensmitteln vertraut gemacht wird. Die Forschung zeigt, dass dies durch Umweltfaktoren wie die Vorbildfunktion der Eltern bei der Auswahl von Lebensmitteln, die Verfügbarkeit von Lebensmitteln und die Belohnung für gesunde Ernährung verstärkt werden kann. Wenn Max schon früh gute Gewohnheiten entwickelt, wird dies einen dauerhaften positiven Einfluss auf seine Gesundheit und sein Diabetesmanagement im Erwachsenenalter haben.


Die Geschmacksentwicklung von Max steht in engem Zusammenhang mit seiner täglichen Nahrungsaufnahme. Studien legen nahe, dass ein Kind bis zu 30 Gelegenheiten haben sollte, ein neues Lebensmittel zu probieren, um einen Geschmack dafür zu entwickeln, was bedeutet, dass Erwachsene eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Lernmöglichkeiten spielen. Ein heutiges "Nein" kann nur dann zu einem späteren "Ja" werden, wenn Max die Möglichkeit erhält, das Lebensmittel wiederholt zu probieren. Um diese Lernchance zu geben und positive Ernährungsgewohnheiten zu fördern, muss Max' Familie eine Ernährung schaffen, die für alle Familienmitglieder gesund ist. Dies wird Max helfen, sich durch Nachahmung und spielerische Aktivitäten in seinem familiären Umfeld zurechtzufinden.

Unser Tipp

Fördern Sie positive und gesunde Ernährungsgewohnheiten für die ganze Familie. Davon profitieren alle und die Wahrscheinlichkeit, dass es auch von kleinen Kindern angenommen wird, ist groß. Wenn Familien sich die Zeit nehmen, die Mahlzeiten gemeinsam zu genießen, fördert man gesunde Gewohnheiten, die allen Kindern bis ins Erwachsenenalter hinein helfen werden.

Gemeinsame Mahlzeiten in der Familie können ein wirksames Mittel im Umgang mit Diabetes sein, da sie ein Gefühl der Sicherheit vermitteln und einen Raum für gegenseitige Kontakte schaffen. Gemeinsame Mahlzeiten sind ideal, um Hindernisse, Fortschritte und Erfolge im Zusammenhang mit Diabetes zu besprechen und gleichzeitig eine unterstützende Umgebung zu schaffen. Es fördert auch die Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern und macht es einfacher, voneinander zu lernen, wie man am besten mit der Krankheit umgeht. Regelmäßige Familienmahlzeiten geben auch Struktur und helfen den Kindern zu lernen, wie gesundes Essen ihr Wohlbefinden fördern kann. Letztendlich kann es sich sogar auszahlen, Diabetes als gemeinsame Familienaufgabe zu begreifen und zu akzeptieren, denn dadurch entstehen enge Beziehungen, von denen alle im Haushalt über Jahre hinweg profitieren.

Tipp: Kindern in Max' Alter wird empfohlen, täglich drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu sich zu nehmen. So können sie eine ausgewogene Nährstoffzufuhr beibehalten und gleichzeitig den Heißhunger auf Süßes verringern. Es
ist wichtig, dass Max Zugang zu gesunden Lebensmitteln hat, da er so alle Nährstoffe erhält, die er für sein Wachstum und seine körperlichen Aktivitäten benötigt.

Mit dem richtigen Ernährungsplan ist es möglich, Süßigkeiten auf sinnvolle Weise in den Alltag zu integrieren. Die Kombination von süßen Lebensmitteln mit Proteinen und Fetten trägt dazu bei, den Anstieg des Blutzuckerspiegels zu reduzieren, sodass Diabetiker ihre Erkrankung erfolgreich im Griff behalten können. Es wird auch empfohlen, beim Backen oder bei der Zubereitung von Desserts mit Süßungsmitteln zu experimentieren, da diese als insulinneutral gelten und eine Alternative darstellen, die genossen werden kann, ohne dass man sich Gedanken über negative Auswirkungen auf die Gesundheit machen muss. Süßstoffe haben sich aufgrund ihrer Zahnfreundlichkeit und ihrer Ähnlichkeit mit normalem Zucker als praktikable Option erwiesen, die es Diabetikern ermöglicht, sich beim Genuss von süßen Leckereien einbezogen zu fühlen.

Tipp: Die Kombination von süßen Lebensmitteln mit Proteinen und Fetten trägt dazu bei, den Anstieg des Blutzuckerspiegels zu bremsen. So wird eine geringere Insulinmenge benötigt.

Auch die Teilnahme an Kindergeburtstagen ist für Kinder mit Diabetes Typ 1 besonders wichtig. Deshalb können Einladungen zu Kindergeburtstagen in den Ernährungsplan integriert werden. Zu einem effektiven Ernährungsplan gehört es, die Zeiten für Mahlzeiten und Snacks so zu planen, dass ggf. zusätzlich nötiges Insulin für ein Stück Geburtstagskuchen oder das Schaumkusswettessen berücksichtigt wird. Es ist ratsam, diese Zwischenmahlzeiten im Voraus zu planen und sicherzustellen, dass sie zeitlich gut zu den anderen Mahlzeiten passen und entsprechend Insulin erfordern.
Die Planung einer Geburtstagsfeier für Ihr Kind mit Diabetes kann entmutigend wirken. Es ist wichtig, auf die Aktivitäten und die Auswahl der Speisen zu achten, da dieser besondere Anlass Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel des Kindes haben könnte. Beschränken Sie zuckerhaltige Leckereien auf ein Minimum und bieten Sie gesündere Alternativen wie frisches Obst oder Joghurtparfaits an. Tun Sie Ihr Bestes, um Ihren Gästen entgegenzukommen, aber haben Sie nicht das Gefühl, dass Sie mit Ihren Angeboten über das Ziel hinausschießen müssen. Konzentrieren Sie sich darauf, dass der Tag allen Beteiligten Spaß und Freude bereitet. Mit einer sorgfältigen Planung ist es möglich, ein sicheres, unterhaltsames Erlebnis zu bieten, an das sich alle gerne erinnern werden!

Im Alltag sollten Süßigkeiten am Ende einer Mahlzeit gegessen werden und nicht davor. Wenn jemand seine Mahlzeit nicht wie geplant beendet, ist es am besten, dies nicht durch Süßigkeiten zu kompensieren und stattdessen etwas wie Milch oder Saft zu trinken. Und schließlich sollten Sie einen Tag in der Woche für besondere süße Mahlzeiten reservieren, wie z. B. ein Frühstück mit Marmelade oder Nuss-Nougat-Creme oder einen Kuchen am Nachmittag – so kann jeder etwas finden, worauf er sich freuen kann!

Tipp: Stellen Sie sicher, alles für die Blutzuckerkontrolle parat zu habenn, für den Fall, dass der Blutzuckerspiegel Ihres Kindes während der Feierlichkeiten mit Freunden stark schwankt.

Zu Max' Geschichte gehört auch, dass ein ausreichender und regelmäßiger Schlaf wichtig ist, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Achten Sie auf feste Schlafgewohnheiten und passen Sie bei Bedarf die Insulindosis an. Es kann hilfreich sein, den Blutzucker vor dem Zubettgehen zu überprüfen. Gerade die Nächte können in der ersten Zeit eine große Herausforderung verbunden mit Angst sein. Kontinuierliche Glukosemessysteme (CGM) können dabei behilflich sein, den Glukosespiegel auch in der Nacht zu verfolgen, ohne den nächtlichen Schlaf Ihres Kindes zu stören. Bleiben Sie zuversichtlich und holen Sie ggf. ärztlichen Rat ein.

In Bezug auf körperliche Aktivität sollte beachtet werden, dass diese den Blutzuckerspiegel beeinflusst. Deshalb vor, während und nach Aktivitäten wie z. B. Spielplatz, Toben, Sportkurs etc. den Blutzuckerspiegel stets im Blick behalten. Snacks und Insulindosen sollten entsprechend mitgeführt werden.

 

Sie, als Eltern, und ihr Kind könnten möglicherweise mit Stress und emotionalen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Diabetes konfrontiert werden. Ermutigen Sie Ihr Kind über seine Gefühle zu sprechen. Suchen Sie gegebenenfalls nach psychologischer Unterstützung. Nicht nur um Ihrem Kind zu helfen, seinen Zustand besser zu bewältigen, sondern auch für Ihre Belange. Vielen Kindern verhelfen jedoch bereits themenbezogene Bilderbuchgeschichten oder Kontakte zu anderen Betroffenen zu einem besseren Verständnis für ihre neue Situation. Beide Maßnahmen vermitteln ein Gefühl von „Ich bin damit nicht allein.“.

Wenn Ihr Kind in den Kindergarten geht oder anderweitig betreut wird, ist es wichtig die Erzieherinnen und Erzieher über Diabetes zu informieren. Sie sollten über die Verwendung des Blutzuckermessgeräts und des Insulinpens informiert sein, um Ihr Kind im Notfall unterstützen zu können. Erstellen Sie einen Notfallplan, der die Schritte bei hohen oder niedrigen Blutzuckerspiegeln und die Kontaktdaten des Arztes enthält. Außerdem sollte Ihr Kind immer eine Notfallversorgung mit sich führen, die Insulin und Snacks enthält.

Halten Sie die regelmäßigen Termine beim Diabetologen und/oder der Diabetesschulung ein, um eine bestmögliche Einstellung Ihres Kindes auf die Erkrankung zu erzielen. Die Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal ist entscheidend für eine erfolgreiche Diabetesbehandlung.

Aktualisiert am

Autor: Mobil Krankenkasse