Ein anderes Klima, andere Krankheiten, eine andere medizinische Infrastruktur – selbst wenn es „nur“ ins europäische Ausland geht, unterscheiden sich die Rahmenbedingungen von Land zu Land teilweise erheblich. Deshalb berücksichtigt eine ordentliche Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt die lokalen Gesundheitsbedingungen des Gastlandes. Sie können Ihren Arbeitnehmer dabei durch umfangreiche Informationen bestens vorbereiten:

Richtig geimpft: Gespräch mit dem Betriebsarzt

Der Betriebsarzt ist der erste Ansprechpartner bei allen gesundheitlichen Fragen. Er berät den Arbeitnehmer über die gesundheitlichen Risiken im Gastland und führt die vorgeschriebenen Untersuchungen und Impfungen durch. Wichtig: In Ausnahmefällen ist für längere Aufenthalte ein anderer Impfschutz vorgeschrieben als für eine kurze Urlaubsreise.

Hilfreich: eine Liste der medizinischen Dienstleister

Im Ernstfall kostet die Suche nach einem zuständigen Arzt oder Krankenhaus wertvolle Zeit und Nerven. Deshalb sollten Sie als Arbeitgeber Ihre Angestellten vor Reiseantritt über die medizinische Infrastruktur informieren und eine Liste mit den wichtigsten medizinischen Dienstleistern vor Ort aushändigen – inklusive Adresse und Telefonnummer. Dazu zählen:

  • Krankenhaus
  • Allgemeinmediziner
  • Frauenarzt 
  • Zahnarzt
  • Kinderarzt
  • Apotheken
  • Spezialisten (je nach Bedarf)

Für den Ernstfall: Notrufnummern und Strukturen kennen

In manchen Ländern und Regionen gibt es kaum medizinische Infrastruktur. In entlegenen Gebieten kann es vorkommen, dass der Hilfesuchende im Notfall bis zu eine Stunde auf einen Krankenwagen oder Notarzt warten muss – während er per Taxi viel schneller zu einer medizinischen Versorgungseinrichtung gelangen würde. Die entsendeten Arbeitnehmer sollten deshalb die lokalen Besonderheiten bei der Notfallversorgung kennen – und alle relevanten Notfallnummern immer schriftlich parat haben.

Angepasst: In meine Reiseapotheke packe ich …

Es gibt eine „Grundausrüstung“, die in jede Reiseapotheke gehört. Darüber hinaus muss der Inhalt gerade bei längeren Auslandsaufenthalten an das Reiseland angepasst werden. Der Betriebs- oder Hausarzt hilft dabei, eine länderspezifische Reiseapotheke zusammenzustellen.

Im Ernstfall kostet die Suche nach einem Arzt oder Krankenhaus Zeit und Nerven. Deshalb sollten Sie Ihre Angestellten über die medizinische Infrastruktur informieren.

Langzeitmedikation: Alles einpacken, bitte!

Besteht eine Langzeitmedikation, sollten die benötigten Medikamente in Deutschland in ausreichender Menge gekauft und in der Reiseapotheke mitgeführt werden. Der Grund: Nicht jedes Medikament ist im Ausland in derselben Wirksamkeit erhältlich. Bei der Einfuhr sind allerdings die geltenden Zollbestimmungen zu beachten.

Unbedingt: eine Krankenakte für das Ausland anlegen

Damit die Ärzte vor Ort alle nötigen Informationen besitzen, sollte der Arbeitnehmer alle wichtigen medizinischen Unterlagen mit ins Ausland nehmen – am besten in Form einer eigens dafür angelegten Krankenakte. Sie enthält alle gesundheitlich relevanten Informationen wie Röntgenbilder, Heil- und Kostenpläne, Anamnese, Testergebnisse, Behandlungs- und Operationsprotokolle sowie die Medikation.

Deutsche Ärzte zur Herausgabe verpflichtet
Auch wenn es viele Ärzte nicht gern sehen: Bei einem Auslandsaufenthalt sind sie zur Herausgabe der entsprechenden Dokumente verpflichtet. Bei der Rückkehr nach Deutschland müssen die Dokumente wieder an den Arzt zurückgegeben werden.

Wichtige Dokumente rechtzeitig übersetzen lassen
Unter bestimmten Umständen kann es sinnvoll sein, zentrale Dokumente im Vorfeld in die Landessprache übersetzen zu lassen – am besten durch einen professionellen und zertifizierten medizinischen Übersetzer. Dafür ist genügend Zeit einzuplanen.

Erste-Hilfe-Kurse: mehr Sicherheit für den Auslandsaufenthalt

Auf Wunsch kann sich Ihr Arbeitnehmer mit speziellen Erste-Hilfe-Kursen auf eventuelle Notfälle im Ausland vorbereiten. Das medizinische Fachwissen hilft dabei, sich in der neuen Umgebung sicherer zu fühlen.

Beim Kofferpacken gehören auch die regelmäßig zu nehmenden Medikamente

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Autor: Mobil Krankenkasse