Für eine kieferorthopädische Behandlung kommt eine herausnehmbare oder eine feste Zahnspange infrage. Welche Variante für Ihr Kind am besten geeignet ist, entscheidet der Kieferorthopäde individuell. Sowohl bei der losen als auch bei der festen Zahnspange ist es wichtig, dass das Kind sich an gewisse Vorgaben hält, zum Beispiel was die Tragezeit und die Mundhygiene angeht. Je gewissenhafter die Mitarbeit und Motivation bei der Therapie, desto schneller lassen sich Ergebnisse erzielen. Versuchen Sie als Eltern deshalb, Ihr Kind während der Behandlungszeit zu unterstützen und sie ihm so angenehm wie möglich zu machen.

Wie schnell gewöhnen sich Kinder an das tragen einer Zahnspange?

Klar ist: Das Tragen einer Zahnspange verschafft ein völlig neues Gefühl im Mund – daran muss sich jedes Kind erst einmal gewöhnen. Eventuelle Beschwerden wie eine gewisse Aufbissempfindlichkeit und ein Druckgefühl im Mund sind in den meisten Fällen nach drei bis fünf Tagen schon vorbei. Bei festen Zahnspangen kann es außerdem vorkommen, dass die Innenseiten der Wangen, die Zunge oder die Lippen leicht wund werden, denn sie müssen sich erst an den „Fremdkörper“ im Mund gewöhnen. Da die Zunge etwas weniger Platz hat und der Speichelfluss erhöht sein kann, ist auch beim Sprechen eine Eingewöhnungsphase ganz normal. Zudem kann es passieren, dass Ihr Kind die ersten Tage Probleme mit dem Kauen hat. Deshalb sollte es zunächst lieber weiche Nahrungsmittel zu sich nehmen (siehe auch weiter unten).

Wie läuft die KFO-Behandlung ab?

Während der Behandlung ist es notwendig, dass Ihr Kind immer wieder zu Kontrollterminen beim Kieferorthopäden erscheint. Er untersucht dann, wie erfolgreich die Therapie verläuft. Sowohl lose also auch feste Zahnspange werden in regelmäßigen Abständen nachgestellt. Ein oder zwei Tage kann dies zu leichten Unannehmlichkeiten wie zu Beginn der Therapie führen – dies ist kein Grund zur Sorge. Bei Problemen wie pieksenden Drähten oder abfallenden Brackets sollten Sie hingegen immer so schnell wie möglich mit Ihrem Kind zum Kieferorthopäden gehen.

Die meisten kieferorthopädischen Kinderbehandlungen beanspruchen einige Jahre. Die genaue Dauer ist von der Schwere der Zahn- und Kieferfehlstellung abhängig. Nach der Korrektur ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig, damit Zähne und Kiefer in der erzielten Position bleiben. Geduld ist hier auf jeden Fall sinnvoll, denn es besteht die Gefahr, dass die Zähne zwar relativ rasch in die gewünschte Position gebracht werden, dann aber wieder zurückrutschen, wenn sie nicht lange genug in der richtigen Position gehalten werden.

Eine lose Zahnspange sollte optimalerweise 16 Stunden täglich getragen werden – nachts durchgängig. Ist die Tragezeit dauerhaft zu kurz, kann das Ergebnis der Behandlung beeinträchtigt sein und die Therapie zieht sich in die Länge.

Wie muss eine feste Zahnspange gepflegt werden?

Bei einer festen Zahnspange sollten Sie darauf achten, dass ihr Kind seine Zähne, die Zahnzwischenräume und die Spangenelemente besonders gründlich pflegt. Essensreste und Zahnbeläge haben an Kanten der auf den Zähnen klebenden Brackets viele Möglichkeiten zum Anhaften. Bei unzureichender Mundhygiene drohen schnell Karies und Parodontose – und jede Zahnerkrankung kann auch den Behandlungsverlauf stören.

Zur Zahnreinigung spült Ihr Kind zunächst seinen Mund gründlich mit Wasser aus – so lösen sich schon mal die oberflächlichen Ablagerungen. Anschließend putzt es sich mit Zahnbürste und Zahnpasta die Zähne. Dabei gilt es darauf zu achten, dass auch von unten und oben unter den Metallbändern geputzt wird. Für die kleinen Zwischenräume und Brackets eignen sich Interdentalbürsten. Zum Schluss spült es den Mund noch einmal mit Wasser aus.

Wie pflegt man eine herausnehmbare Zahnspange?

Trägt Ihr Kind eine herausnehmbare Zahnspange, kann es seine Zähne ganz normal putzen, muss aber zusätzlich die Spange sorgfältig reinigen, denn auch darauf bilden sich Beläge. Zur Pflege der Zahnspange genügt es, sie zweimal täglich zunächst unter lauwarmen Wasser abzuspülen und dann mit Zahnbürste und Zahnpasta zu putzen. Einmal die Woche kann die Spange auch mit einer Essigwasser-Lösung gereinigt werden. Anschließend empfiehlt sich ein Einweichen in einer Mundspülung für Kinder, um die Säure zu entfernen. Bei festen Ablagerungen ist eine Reinigung im Ultraschallgerät in der kieferorthopädischen Praxis möglich.

Was darf mein Kind mit Zahnspange essen?

Lose Zahnspangen werden zum Essen herausgenommen, deswegen braucht Ihr Kind bei der Ernährung keine Besonderheiten zu beachten. Anders sieht es bei einer festen Zahnspange aus: Gerade in der Eingewöhnungszeit empfiehlt es sich, dem Kind weiche oder flüssige Speisen anzubieten, weil der Mund noch empfindlich ist. Besonders geeignet sind Suppe, Kartoffel- oder Gemüsepüree, Nudeln, weiches Brot, Eier, Joghurt und Bananen.

Hartes, klebriges, fasriges oder zähes Essen sollte Ihr Kind vermeiden, da die Zahnspange sonst beschädigt werden kann. Eher ungünstig sind zum Beispiel Nüsse, Haferflocken, knusprige Brotkruste, hartes Obst und Gemüse, faserige Früchte, Spinat, Karamell, Lakritz und Kaugummi. Viele Lebensmittel, die eigentlich zu hart oder zu zäh für die feste Zahnspange sind, können Sie aber einfach in mundgerechte Stücke schneiden. Ihr Kind kann diese dann mit den Backenzähnen kauen, ohne durch Abbeißen eine Beschädigung der Zahnspange zu riskieren.

Ein Junge mit einer Zahnspange im Mund isst Zuckerwatte und lacht.

Wie funktionieren Sport und andere Aktivitäten mit Zahnspange?

Nach den ersten Wochen wird sich das Tragen der Zahnspange erfahrungsgemäß bestens in den Alltag Ihres Kindes eingefügt haben. Das gilt auch für Freizeitaktivitäten wie Sport. Grundsätzlich gilt hier: Eine lose Zahnspange sollte Ihr Kind bei körperlichen Aktivitäten herausnehmen und im Etui aufbewahren, um Verletzungen zu vermeiden. Trägt Ihr Kind eine feste Zahnspange, sollte es vor allem bei Kontaktsportarten einen speziellen Mundschutz tragen.

Spielt das Kind ein Blasinstrument wie zum Beispiel Trompete, sind Eltern oft besonders skeptisch, wenn der Kieferorthopäde zu einer festen Zahnspange rät. Experten können jedoch beruhigen: Zwar müssen sich die Kinder erfahrungsgemäß einige Wochen an die neue Situation gewöhnen. Mit etwas Übung und Geduld stellt das Spielen von Musikinstrumenten aber auch mit Zahnspange kein Problem dar.

Bei speziellen Fragen zu Pflege der losen oder festen Zahnspange sowie zu Alltag und Sport damit, wenden Sie sich bitte auch an den behandelnden Kieferorthopäden.

Wie hoch sind die Kosten und die Zuzahlungen bei einer Kieferorthopädischen Behandlung?

Viele Eltern fragen sich, welche Kosten auf sie zukommen, wenn ihr Kind eine Zahnspange bekommen soll. Grundsätzlich gilt: Hat Ihr Kind ausgeprägte Fehlstellungen, übernehmen wir als Ihre Krankenkasse bis zum 18. Lebensjahr die Kosten, sofern die Zahnspange medizinisch notwendig ist. Vor der Unterzeichnung einer Kostenzusage sollten Sie aber in jedem Fall Rücksprache mit uns halten. Dies gilt insbesondere dann, wenn Ihnen Ihr Kieferorthopäde Zusatzleistungen anbietet – wir besprechen gern mit Ihnen, was sinnvoll ist und was nicht. Alle Informationen rund um das Thema Voraussetzungen, Kosten und Zusatzleistungen in der kieferorthopädischen Behandlung haben wir Ihnen auf unseren Spezialseiten zusammengestellt. Schauen Sie gleich vorbei.

Mädchen mit einer Röntgenaufnahme ihres Kiefers.

KFO-Behandlung - unsere Leistungen

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