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Ausgabe 03/2023
Ernährung 03/2023
Frau erntet Microgreens.

Microgreens – kleine Kraftpakete aus der Küche?

Kresse, Grünkohl, Radieschen – Microgreens haben den Markt der gesunden Ernährung erobert und gelten als echte Nährstoffwunder. Wir schauen uns den Trend einmal genauer an: Halten die grünen Mini-Pflanzen, was sie versprechen?

Was genau sind Microgreens und gibt es einen Unterschied zu Sprossen?

Die gute alte Kresse kennen wir alle – mit dem Microgreens-Trend gelangt sie nun zu neuer Berühmtheit. Geschmacklich sind Microgreens intensiver als ausgewachsenes Gemüse – die Sorten unterscheiden sich stark je nach Saatgut. Microgreens keimen in der Erde und durchlaufen einen Entwicklungsschritt mehr als Sprossen. Es handelt sich bei ihnen um kleine Pflanzen, die knapp über der Wurzel geerntet werden. Microgreens nehmen während ihres Wachstums Inhaltsstoffe aus dem Boden auf und bilden Chlorophyll in ihrem Blattgrün. Sprossen dagegen sind gekeimte Samen, die komplett verzehrt und ohne Erde und Tageslicht gezogen werden.

Geeignet zur Anzucht sind unter anderem Radieschen, Erbsen, Rote Bete, Spinat, Senf oder Brokkoli. Nicht verwendet werden sollten hingegen Nachtschattengewächse wie Auberginen oder Tomaten: Ihr Blattgrün enthält das giftige Solanin.

Sind Microgreens gesünder als die ausgewachsenen Varianten?

Ob als Topping auf Salaten oder dem Butterbrot: Microgreens bringen eine Extraportion Vitamine und Mineralstoffe auf den Teller.   

Einige Studien belegen, dass die Menge an Vitaminen und Mineralstoffen pro 100 Gramm in vielen der Minipflanzen größer als im ausgewachsenen Gemüse ist. Ebenso enthalten Microgreens sekundäre Pflanzenstoffe und Eiweiß. Die grünen Kraftpakete ersetzen aber trotzdem kein Gemüse: Zum einen sind die verzehrten Mengen gering und kommen nicht an die genannten 100 Gramm heran, zum anderen fehlen ihnen Ballaststoffe, die sättigen und eine gesunde Darmflora unterstützen.

„Microgreens sind aufgrund ihrer teilweise sehr hohen Nährstoffdichte eine sehr gute Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung – dennoch kein ausschließlicher Ersatz für Mikronährstoffe. Insbesondere nicht, wenn ein erhöhter Mehrbedarf aufgrund bestimmter Mängel vorliegt, die eine gezielte Einnahme isolierter Mikronährstoffe erfordern.

In solchen Fällen ist es wichtig, sich von einem qualifizierten Gesundheitsexperten beraten zu lassen“, so Nadine Freeman, Heilpraktikerin aus Hamburg.

Aus dem Supermarkt oder lieber selbst züchten?

Abgepackte Produkte aus dem Supermarkt haben ein höheres Potenzial für Verunreinigungen oder gar Krankheitserreger wie Listerien. Sie sollten also zeitnah nach dem Kauf verzehrt und gründlich abgewaschen werden. Schwangere, Kranke und Kinder sollten besser komplett die Finger von ihnen lassen. Eine nachhaltige und sichere Alternative ist das Selberzüchten: Dabei sollte aber darauf geachtet werden, möglichst unbehandeltes Saatgut zu verwenden.

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In 8 Schritten zu Microgreens:

  1. Samen in einer mit Anzuchterde gefüllter Schale oder einem kleinen Blumentopf verteilen.
  2. Vorsichtig andrücken und mit Wasser aus einer Sprühflasche befeuchten.
  3. Bei „Dunkelkeimern“ (s. Saatgutverpackung): Mit einer dünnen Schicht Erde bedecken.
  4. Mit Frischhaltefolie bedecken.
  5. Pflanzgefäß an einen hellen und warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen.
  6. Täglich kurz zwei- bis dreimal die Folie entfernen, damit sich kein Schimmel bildet, und die Erde/das Saatgut leicht feucht halten. (Achtung: Zu viel Nässe fördert Schimmel!)
  7. Nach 10 bis 14 Tagen kann die Ernte starten – Microgreens sollten immer frisch verzehrt werden.
  8. Die Erde eignet sich nicht für einen zweiten Durchgang, kann aber in Beeten oder im Kompost genutzt werden.

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