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Ausgabe 03/2023
Work & Life 03/2023
Junge schöne Frau mit rotem Haar lacht lauthals in die Kamera.

Warum ist Lachen so gesund?

Lachen tut gut – daran zweifelt wohl niemand. Doch inwiefern fördert es wirklich unsere Gesundheit? Und wie können Übungen aus dem Lachyoga die Effekte verstärken?

Es kostet nichts und bringt sogar Spaß: Wenn Lachen so gesund ist, wie der Volksmund sagt, dann scheint es wirklich „die beste Medizin“ zu sein. Tatsächlich untersucht die Lachforschung, auch Gelotologie genannt, seit Langem die Wirkungen des Lachens und hat insbesondere auf dem Gebiet der Medizin überraschende Erkenntnisse gewonnen. So stößt Lachen offenbar Prozesse im Körper an, die unter anderem das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen, Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen können.

 

Das passiert beim Lachen im Körper

Wenn wir lachen, ist das für unseren Körper wie eine komprimierte Sporteinheit – kaum ein Muskel wird dabei nicht beansprucht. Wir atmen automatisch schneller, sodass unser Körper eine Extraportion Sauerstoff bekommt und der Stoffwechsel angekurbelt wird. Dem Lachen folgt ein Entspannungszustand, wodurch sich auch die Muskulatur der Arterien entspannt und sich das Gefäßvolumen erhöht. Der Blutdruck wird dadurch gesenkt. Auf diese Weise stärkt Lachen unser Herz-Kreislauf-System, beugt Herzinfarkt und Schlaganfall vor. Auch bei Stress und damit verbundenen Erkrankungen kann Lachen helfen. Das liegt daran, dass unser Gehirn beim Lachen Glückshormone wie Endorphin und Serotonin ausschüttet. Gleichzeitig sinkt die Produktion der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Untersuchungen deuten darauf hin, dass die kurzzeitigen Veränderungen im Hormonhaushalt so stark sein können, dass sie Schmerzen lindern. Und nicht zuletzt beeinflusst das Lachen auch unser Immunsystem positiv, indem es die Aktivität unserer Immunzellen erhöht und dazu führt, dass mehr Antikörper gebildet werden, die unseren Körper vor Bakterien und Viren schützen.

 

Noch ist Lachen auf Rezept Zukunftsmusik

Wenn Lachen so gesund ist, warum setzen Ärzte es dann nicht häufiger gezielt zur Heilung von Krankheiten ein? Das liegt daran, dass die Datenlage noch nicht ausreicht, um Lachen wirklich als Medizin zu nutzen. Zwar hat jüngst eine Metastudie 45 Studien zum Thema ausgewertet und kam zum Ergebnis, dass verschiedene Formen der Lachtherapie Patienten mit körperlichen oder psychischen Gesundheitsproblemen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Depressionen helfen können. Die Wirkmechanismen und Effekte müssten allerdings noch genauer untersucht werden, bevor entsprechende Therapien von Ärzten verschrieben werden können.Tatsache ist jedoch auch: Da Lachen keine bedenklichen Nebenwirkungen hat, kann das Ausprobieren nicht schaden.

Lachyoga: Lachen kann man üben

Doch was tun, wenn der Alltag gerade wenig Anlass zum Lachen bietet? Eine Möglichkeit ist das Lachyoga – eine recht junge Yoga-Art, die 1995 vom indischen Arzt Dr. Madan Kataria entwickelt wurde. Sie vereint Yogatechniken wie Dehn- und Atemübungen mit spielerischen Lachübungen. Dabei macht Lachyoga sich die Tatsache zunutze, dass das menschliche Gehirn nicht zwischen einem „echten“ und einem künstlich erzeugten Lachen unterscheiden kann – die positiven Effekte sind also dieselben. Lachyoga erfolgt unter Anleitung, in aller Regel übt man in einer Gruppe. Denn: Lachyoga lebt von der positiven Ansteckung. Wer sich scheut, eine Gruppe zu besuchen, kann einzelne Lachyoga-Übungen natürlich auch zu Hause ausprobieren. Hier ein paar Anregungen:

  1. Stiften Sie sich zum Lachen an: Nehmen Sie einen Stift quer in den Mund, sodass sich die Mundwinkel heben. Schauen Sie nun in den Spiegel und amüsieren Sie sich.
  2. Pflücken Sie Freude: Stellen Sie sich vor, dass sie eine Blume pflücken. Riechen Sie an der imaginären Blume mit einem tiefen Atemzug. Statt normal auszuatmen, lachen Sie den Atem aus.
  3. Schütteln Sie sich frei: Schütteln Sie Ihren Körper langsam von den Füßen aufwärts locker durch. Stellen Sie sich dabei vor, das Lachen in sich hochzuschütteln. Wenn es beim Mund angekommen ist, lachen Sie laut los.

Weitere Informationen zum Lachyoga-Training finden Sie auf der Website des Europäischen Berufsverbands für Lachyoga und Humortraining e.V. Wer direkt loslegen möchte, kann zum Beispiel einen der zahlreichen Lachtreffs besuchen, die es inzwischen in ganz Deutschland gibt.

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