Mit zwei kostenlosen Kursen bereitet die BKK Mobil Oil Versicherte auf eine mögliche Pflegesituation vor

Tritt ein Pflegefall ein, möchten sich viele Menschen selbst um ihre Angehörigen kümmern – und das in den meisten Fällen daheim: Mehr als zwei Drittel der rund 2,9 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause betreut. Wie kann man sich auf diese Situation vorbereiten? Welche Unterstützung bietet die Pflegekasse? Und was können Pflegende tun, um ihren Akku wieder aufzuladen? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Interessierte und Betroffene in den Pflegekursen „Wenn Eltern alt werden“ und „Selbstbestimmtes Leben trotz Herausforderung Pflege“, die die BKK Mobil Oil ihren Versicherten gemeinsam mit der Team Gesundheit GmbH anbietet.

Es kann schneller passieren, als gedacht: Die Mutter ist nach einem Sturz auf den Rollstuhl angewiesen, der Partner erleidet einen Schlaganfall oder es kommt ein Kind mit Behinderung zur Welt – und plötzlich steht man vor der verantwortungsvollen Aufgabe, sich um die Pflege eines Angehörigen zu kümmern. Umso wichtiger ist es deshalb, Betroffene und Interessierte über Unterstützungsmöglichkeiten durch die Pflegekasse zu informieren und ihnen auch die Bedeutung der Selbstfürsorge aufzuzeigen. Hierzu hat die BKK Mobil Oil gemeinsam mit der Team Gesundheit GmbH in Hamburg zwei kostenlose Pflegekurse durchgeführt. Weitere Termine in anderen Städten sind bereits in Planung.

„Wenn Eltern alt werden“: Die Angst vor dem Unbekannten besiegen

Die meisten der Teilnehmer des Kurses „Wenn Eltern alt werden“ in Hamburg wissen wenig über das Thema Pflege und wünschen sich mehr Sicherheit beim Gedanken an die Zukunft. Ihre Fragen zu Beginn der Veranstaltung lauten zum Beispiel: „Mein Vater wird immer gebrechlicher – steht meiner Mutter Unterstützung bei der Pflege zu?" oder „Ich möchte auf eine mögliche Pflegesituation meiner Eltern vorbereitet sein, doch sie blocken jedes Gespräch darüber ab – was kann ich tun?"

Zentraler Bestandteil des Kurses sind rechtliche Grundlagen und Handlungsmöglichkeiten zur Pflege in der häuslichen Umgebung. Fragen zur finanziellen Unterstützung stehen ganz oben auf der Agenda: Welche Pflegegrade gibt es, mit welchen Leistungen sind sie verbunden und wie erfolgt die Einordnung? Kursleiterin Christina Maiwald geht mit den Teilnehmern den üblichen Ablauf eines Besuchs des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) durch und nimmt ihnen so die Sorge vor dem Unbekannten. „Viele Senioren reißen sich beim Besuch des MDK besonders zusammen“, weiß die Expertin. „Scham spielt dabei eine große Rolle, denn niemand spricht gern über seine Unzulänglichkeiten. Um den passenden Pflegegrad und damit auch die einem zustehende Unterstützung zu erhalten, ist es jedoch wichtig, die eigenen Fähigkeiten realistisch darzustellen.“ Ebenfalls besprochen werden mögliche Vorsorgemaßnahmen für den Fall, dass ein Elternteil keine eigenen Entscheidungen mehr treffen kann – gibt es bereits eine Patientenverfügung, eine Betreuungsverfügung oder eine Vorsorgevollmacht? Wozu sind sie wichtig – und wie spricht man die Eltern darauf an?

„Selbstbestimmtes Leben trotz Herausforderung Pflege“: Stressoren erkennen und wirksam gegensteuern

Mitten im Alltag eines pflegenden Angehörigen angekommen sind die Teilnehmer des Kurses „Selbstbestimmtes Leben trotz Herausforderung Pflege“. Sie wissen, wie schwer die Aufgabe der häuslichen Pflege bei bestem Willen und aller Liebe sein kann. Geleitet wird der Kurs von Diplompsychologin Silke Kleinschmidt. Auch hier geht es zunächst um gesetzliche und betriebliche Unterstützungsmöglichkeiten. Thematischer Schwerpunkt ist jedoch der Erfahrungsaustausch: Welche Situationen empfinden die Teilnehmer als besonders fordernd, wie gehen sie mit ihnen um – und was könnten sie vielleicht anders machen? „Zahlreiche pflegende Angehörige haben damit zu kämpfen, hohe Erwartungen erfüllen zu müssen, dafür aber kaum Wertschätzung zu erhalten“, weiß Silke Kleinschmidt. „Aber auch das Wissen, dass eine geliebte Person leidet und man ihr nicht aus dieser Situation heraushelfen kann, macht vielen sehr zu schaffen.“

Damit die Teilnehmer zukünftig fordernde Situationen besser meistern können, geht die Psychologin mit ihnen durch, wie Stress überhaupt entsteht. „Es ist enorm wichtig, den Stressprozess zu verstehen, um die eigene Gesundheit zu schützen. Dazu gehört unter anderem zu erkennen, was im individuellen Fall der Auslöser für Stress ist und wie man direkt auf diesen Auslöser Einfluss nehmen kann. Dort, wo die Einflussmöglichkeiten begrenzt sind, kann eine neue Bewertung der Situation helfen, ebenso wie alle Aktivitäten, die Ausgleich und Erholung ermöglichen, um die Stressreaktion zu puffern.“

Unterstützung für pflegende Angehörige: Kurse vor Ort und im Internet

Die nächsten Termine für die beiden Pflegekurse „Wenn Eltern alt werden“ und „Selbstbestimmtes Leben trotz Herausforderung Pflege“ finden am 08. und 11.03.2019 in den Räumlichkeiten der BKK Mobil Oil in München (Friedenheimer Brücke 29, 80639 München) statt. Die Kosten für Versicherte werden als Pflegekurs nach § 45 SGB XI von der BKK Pflegekasse Mobil Oil getragen.

Darüber hinaus bietet die BKK Mobil Oil ihren Versicherten die Teilnahme an Online-Pflegekursen an, an denen pflegende Angehörige und Interessierte bei freier Zeiteinteilung bequem von zu Hause aus teilnehmen können. Neben den bestehenden Online-Kursen „Grundlagen der häuslichen Pflege“ und „Alzheimer & Demenz“ ist ab Anfang 2019 der Kurs „Wohnen und Pflege im Alter“ neu im Programm. Dieser Spezialkurs berücksichtigt den Wunsch vieler Pflegebedürftiger nach häuslicher Pflege, zeigt aber auch alternative Wohnformen auf. Der Kurs bietet eine Entscheidungshilfe und erklärt unterschiedliche Leistungsansprüche wie zum Beispiel Wohnraumanpassungen.

Sämtliche Kurse sind für Versicherte, Angehörige sowie sonstig an einer Pflegetätigkeit interessierte Personen konzipiert. Weitere Informationen zu allen Kursangeboten, zu aktuellen Terminen und zur Anmeldung gibt es unter www.bkk-mobil-oil.de/pflegekurs.

Aktualisiert am

Autor: Mobil Krankenkasse